Burg und Festung Sparrenburg, Sparrenberg, Sparenburg

Burg Sparrenburg, Sparrenberg, Sparenburg
Deutschland / Nordrhein-Westfalen

Inhaltsverzeichnis

Kurz & gut

Auf einem Berg hoch über Bielefeld thronen majestätisch die Reste der Burg Sparrenburg. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie zu einer Festung ausgebaut und beeindruckt heute mit mächtigen Rondellen, Bollwerken und Bastionen. Sie ist gern besuchtes Ausflugsziel bei Einwohnern und Touristen gleichermaßen. Es eröffnen sich weitreichende Aussichten über die Stadt Bielefeld.
Burg Sparrenburg gehört zu den Rekordhaltern des Landes. Sie ist die nördlichste Spornburg Deutschlands und somit die letzte Anlage Richtung Norden, die in erhöhter Lage auf einem auslaufenden Berg sitzt.
Heute lädt die mächtige Festung zu einem Besuch ein. Die weitläufigen Flächen eignen sich hervorragend zum Erkunden. Vor allem lohnt sich ein Ablaufen der äußeren Wehrmauer. Immer wieder eröffnen sich weitreichende Aussichten über die Stadt. Ein Besuch der Burg Sparrenburg sollte bei einem Aufenthalt in der Region nicht fehlen.

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Bilder

Adresse, Karte & Parken


Burg Sparrenburg, Sparrenberg, Sparenburg
Am Sparrenberg
33602 Bielefeld

Parken: Es gibt für Burg Sparrenburg, Sparrenberg, Sparenburg einen kostenlosen Parkplatz. Von hier beläuft sich der Fußweg zur Anlage auf 200 m.

Kurzinfo

Punkte:
Zustand: Festung, Ruine
Burgtyp: Spornburg
Nutzung: Gastronomie
Lage: 175 m.ü.NN.
Sonnenlicht: 05:58-20:46 Uhr Info

Baubestand & Beschreibung

Burg Sparrenburg, Sparrenberg, Sparenburg

Burg Sparrenburg ist die nördlichste Spornburg Deutschlands. Sie thront weit sichtbar über der Stadt Bielefeld und ist gern genutzter Ausflugsort von Touristen und Einwohnern gleichermaßen. Die mächtige Festung beherbergt unzählige Baureste aus unterschiedlichen Epochen. Ihr Ausbau von der normalen Burg zum mächtigen Bollwerk lässt sich an vielen Stellen sehr gut nachvollziehen.
Lohnenswert ist eine Begehung der Rondelle und Wehrmauern, von denen sich zahlreiche Sichtachsen in alle Richtungen eröffnen. Die Rondelle flankierten sich gegenseitig. Die gut durchdachte Bauart ließ keine Stelle an der Wehrmauer offen, die von der Burg aus nicht beschossen werden konnte.
Obwohl Sparrenburg recht großzügig abgetragen wurde, haben sich unzählige Reste erhalten. Heute laden weite Flächen, interessanter Baubestand und zahlreiche konstruktive Details zum Entdecken und Verweilen ein. Ausführliche Informationstafeln weisen auf die Bauelemente hin. Ein Besuch lohnt sich!

Historie

Burg Sparrenburg ist vermutlich beinahe so alt wie die Stadt Bielefeld, die 1214 gegründet wird. Es besteht die Vermutung, dass zu dieser Zeit bereits eine Burg in der Nähe existierte.
1250 errichten die Grafen von Ravensberg die Burg Sparrenburg zur Sicherung des Bielefelder Passes über den Teutoburger Wald. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgt 1256.
Als 1346 Graf Bernhard von Ravensberg stirbt, erlischt das Geschlecht. Durch die Heirat von Bernhards Nichte Margarete von Ravensberg 1338 gelangt die Anlage in den Besitz von Graf Gerhard I. von Jülich-Berg. Kaiser Karl IV. übernachtet am 18. November 1377 auf der Burg.
Zwischen 1410 und 1428 dient Burg Sparrenberg Graf Wilhelm II. von Ravensberg, der aus der Linie Jülich-Berg stammt, als Herrschaftssitz. Nach dem Tod von Herzog Wilhelm von Jülich-Berg 1511 übernimmt sein Schwiegersohn, Herzog Johann von Jülich-Klieve-Berg, die Burg und die Grafschaft.
1530 kommt an der Westseite ein Batterieturm für Geschütze hinzu. Unter Johann III. von Jülich-Kleve-Berg beginnt 1535 der Ausbau der Sparrenburg zur Festungsanlage mit Rondellen und dem neuen Festungstorhaus, welches 30 m vor dem alten Burgtor errichtet wird.
Der italienische Festungsbaumeister Alessandro Pasqualini plant 1556 eine Bastion an der Westseite, die den Namen Scherpentiner erhält. Der Name stammt von den hier aufgestellten leichten Artilleriegeschütze, sogenannte Feldschlangen. Nach dem Ausbau 1556 gilt die Burg Sparrenberg als die größte Festung in Westfalen.
Mit dem kinderlosen Tod von Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg 1609 entbrennt der Jülich-Klevische Erbfolgekrieg. Ein Erdbeben beschädigt die Festung 1612. Mit dem Friedensvertrag von Xanten 1614 gelangt die Burg in den Besitz von Brandenburg-Preußen, die sie jedoch an holländische Verbündete weitergibt. Die holländische Besatzung trifft schließlich im November 1615 auf der Sparrenburg ein.
Während des Dreißigjährigen Krieges ziehen sich 1623 die Holländer unter dem Kommando von Graf Johann von Rietberg aufgrund der spanischen Übermacht zurück. Der brandenburgische Oberst Gent versucht 1625, mit Unterstützung der Bauern, die Festung Sparrenberg zurückzuerobern, scheitert jedoch. Von 1636 bis 1637 belagern Schweden und Hessen die in der Festung verschanzten Spanier fast ein Jahr lang, bis diese schließlich aufgeben. 1642 übergibt man Sparrenberg an die verbündeten Franzosen.
Der Westfälische Frieden sorgt 1648 dafür, dass die Festung Sparrenberg wieder zu Brandenburg-Preußen gehört. Friedrich Wilhelm von Brandenburg besucht mehrfach die Festung.
Während des Französisch-Niederländischen Krieges widersteht die Anlage in den Jahren 1673 und 1679 den Belagerungen von münsterschen und französischen Truppen.
Am Ende des 17. Jahrhunderts ist Burg Sparrenberg militärisch veraltet und dient nur noch als Gefängnis, wobei viele Bereiche verfallen und die Außenmauern sowie Gebäude abgetragen werden. Friedrich der Große lässt aus den Steinen in der Hans-Sachs-Straße eine neue Kaserne errichten.
Ein neuer Aussichtsturm wird von 1842 bis 1843 auf den Fundamenten des alten Bergfrieds gebaut. Die Stadt Bielefeld erwirbt die Anlage 1879 für 8.934,90 Mark, obwohl sie eigentlich mit 70.000 Mark bewertet wurde. Zwischen 1886 und dem 24. April 1888 entsteht der neogotische Palasbau mit Festsaal, Restaurant und Museum. Ein Denkmal von Friedrich Wilhelm von Brandenburg, geschaffen von Fritz Schaper, wird 1900 durch den letzten Grafen zu Ravensberg und Kaiser Wilhelm II. eingeweiht.
Burg Sparrenberg dient im Zweiten Weltkrieg als Flakstellung gegen Luftangriffe und wird am 30. September 1944 schwer getroffen und zerstört. Von 1948 bis 1987 erfolgen kontinuierliche Aufräumarbeiten und Restaurationen.
Archäologen entdecken 2007 im nördlichen Kiekstattrondell einen älteren Fußboden, ältere Verteidigungsanlagen und weitere Zugänge zu Kasematten. Ein großes, rechteckiges Gebäude aus der Zeit um 1500 taucht 2008 bei archäologischen Untersuchungen in der Kernburg auf. Einen Monat später, im Juli 2008, stößt man auf einen Schacht, der in einen bis dato unbekannten Raum in 12 m Tiefe führt. Das Besucherzentrum der Sparrenburg öffnet schließlich am 17. September 2014 seine Türen für die Öffentlichkeit.

Eintritt und Öffnungszeiten

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Öffnungszeiten: offen
Eintrittspreise: Außenanlage, Burghof: frei
Gebäude: Gastronomie, Museum
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Querverweise

Bei folgenden Burgen wird Sparrenburg, Sparrenberg, Sparenburg erwähnt:

Burg Nideggen

Aktualisierung

Letzte Aktualisierungen dieser Seite: 06.06.2018


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